Kochen unter 50 - „Juradistl“ für Artenreichtum

Der Verein Umwelbewusste Bür- gerInnen Pettendorf UwB stellt Rezepte mit Zutaten vor, die im Umkreis von 50 km rund um Pettendorf erzeugt werden (Ausnahme Gewür- ze z.B. Pfeffer). Uns interessiert wo unser Essen herkommt und produziert wird. Biologische Landwirtschaft wäre natürlich am allerbesten. Die jahreszeitliche Saison der Zutaten spielt eine wichtige Rolle. Unsere Rezepte sollen Anreize bieten sich nachhaltig und möglichst klimafreundlich zu ernähren.

Ostern steht vor der Tür.
Deshalb, wie sollte es anders sein, ein Rezept mit Lamm. An Ostern gedenken wir der Auferstehung Jesus Christus dem „Agnus Dei“, der als „Lamm Gottes“ für die Sünden der Welt und zur Erlösung der Menschen gekreu- zigt wurde. Das Lamm steht hier als Symbol für Reinheit und Frieden. Die Bibel ist voller Geschichten von Hirten und Schafen, deren Bezie- hung als Gleichnis für das Verhält- nis von Gott zu den Menschen verwendet wird.

Im eher profanen Leben gelten Schafe zurecht als „Rasenmäher“ auf vier Beinen. Jahrhundertelange Schafbeweidung hat dazu beigetragen, dass auf den Jurahängen unserer Region artenreinreiche und wertvolle Magerrasen und Wachholderheiden entstanden sind. Es sind offene, nährstoffarme und sonnenexponierte Lebensräume mit charakteristischen, meist seltenen Pflanzen- und Tierarten wie beispielsweise die Silberdistel, Küchenschelle, Sonnenröschen, Scheckenfalter, Ameisenbläuling, Schmetterlingshaft oder Schlingnattern. Um diese wertvollen Kulturbiotope zu erhalten, müssen sie gepflegt und durch Wanderschäfer mit ihren Schafherden beweidet werden.

Ohne Beweidung würden die Magerrasen verbuschen und ihr Artenreichtum verlorenge- hen. Aus diesem Grund wurde das Naturschutzprojekt „Juradistl“ ins Leben gerufen. Träger sind die Regierung der Oberpfalz und die Landschaftspflegeverbände. Unter dem Motto „Schützen durch Nützen“ wird durch Kooperation von Schäfereien, Metzgereien, Gastronomie und anderen Partnern die tra- ditionelle Pflege und Nutzung der Magerrasen nachhaltig aufrechterhalten. Das Lammfleisch aus dem Juradistl-Projekt erfüllt folgende Kriterien:

  • Mind. 50 % der Weideflächen sind Naturschutzflächen ohne Spritzmittel, Mineraldünger und Gülle. Die Flächen werden naturverträglich beweidet.
  • Der Einsatz von gentechnisch veränderten Futtermitteln ist verboten.
  • Es werden nur pflanzliche Futtermittel eingesetzt.
  • Heu und Futtergetreide stammen aus dem eigenen Betrieb oder aus dem Projektgebiet.
  • Die Aufzucht der Lämmer erfolgt überwiegend durch die Muttermilch.

Weitere Infos gibt es unter: https:// www.juradistl.de/die-juradistl- produkte/juradistl-lamm

Alexa Muehlenberg

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Einkaufsmöglichkeiten für dieses Rezept:

Bei den in der nebenstehenden Tabelle aufgelisteten Metzgereien erhalten Sie Juradistl Lamm oder bei den Schäfern direkt. Vielleicht fragen Sie mal bei der Metzgerei Schubauer im PettenDorfladen, ob die Möglichkeit besteht, auch dort Juradistl Fleisch zu bestellen bzw. ob vielleicht Kontakte zu einheimischen Schäfern bestehen. Wenn nicht, dann wäre das vielleicht der Beginn einer wunderbaren Kooperation.

Gebratene Lammkeule mit Rosmarin und Salbei

Zutaten:
Lammkeule (ca. 1,5 kg),
eine Handvoll frischer Salbei,
eine Handvoll frischer Rosmarin grob gehackt (beides aus eigenem Garten),
Knoblauchzehe, geschält,
Salz,
frisch gemahlener Pfeffer,
Saft einer Zitrone,
Olivenöl

Zubereitung:

Um den Knochen der Keule vom oberen und unteren Ende her mit dem Messer 10-12 cm tief ein- schneiden, so dass um den Kno- chen ein „Tunnel“ entsteht. Über die Keule gleichmäßig verteilt mit einem spitzen Messer an 8 Stellen ca. zwei Finger breite Einschnitte schneiden und diese etwas weiten. Die Hälfte des Salbeis mit dem Knoblauch und 1 TL Salz im Mörser zerstoßen. Wenn eine gleichmäßige Mischung entstanden ist den Zitronensaft, 2 El Olivenöl, die andere Hälfte des Salbeis und den gehackten Rosmarin beifügen. Diese Mischung in alle Einschnitte und in den „Tunnel“ um den Knochen füllen. Etwas Öl in einen heißen Bräter geben und die Lammkeule hineinlegen. Die Keule im Backofen bei 225 Grad solange braten bis sie gar ist. Alle 30 Min wenden.

Wann ist die Keule gar?
Es kommt darauf an, wie Sie das Fleisch gerne mögen.
Rosa- 10 Min pro 500g plus20 Minuten. (Bei ca. 1,5 kg Lamm- keule wie im Rezept also 50 Minuten)
Medium – 13 Min pro 500 g plus 20 Minuten,
Durchgebraten – 20 Min pro 500 g plus 20 Minuten.

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Guten Appetit!

Über die UwB

Die UwB setzt sich ein für die Förderung ökologischer, sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Belange und den Erhalt der Gemeinde Pettendorf als lebenswerten Ort durch eine moderate Gemeindeentwicklung.