Bäume in unserer Gemeinde

Wo steh i ?“ ist der Beginn einer Serie im Pettendorf Aktuell in der ortsbildprägende, markante und schöne Bäume in unserem dörflichen Gemeindegebiet vorgestellt werden. Die Serie ist Teil des Projektes „Bäume in unserer Gemeinde“,  bei dem sich auf Initiative der UWB/ÖDP, der OGV-Pettendorf, der Ortsheimatpfleger und der BUND Pettendorf gemeinsam  das Ziel gesetzt haben, Bäume wieder mehr in unseren Blick zu rücken, um sie bewusster wahrzunehmen und sie mehr Wert zu schätzen. Deshalb werden charakteristische und ortbildprägende Bäume in unserem Gemeindegebiet dokumentiert und später in einem Gesamtwerk zusammengefasst. Dabei sollen neben Alter, Höhe, Standort und der ökologischen Bedeutung vor allem  Geschichten, oder geschichtliches rund um den Baum gesammelt werden. Wer Lust und Zeit hat mitzumachen ist jederzeit herzlich willkommen. Freuen würden wir uns z.B. über alte Fotos aus dem Gemeindegebiet, auf dem heute noch existierende Bäume zu erkennen sind.

Wenn Du morgens einen Baum gepflanzt hast, kannst Du nicht erwarten, dass er Dir mittags schon Schatten gibt.
Auflösung: „Wo steh i?“
Birnbaum am Auberg (Aubergstraße) zwischen Schwetzendorf und Pettendorf. Ein wunderschöner Platz zum Rasten mit Blick ins Tal der Schwetze und nach Pettendorf.
Es handle sich um eine Holzbirne (Pyrus pyraster), aus der die Kulturformen der Birne hervorgingen. Die Äste haben Dornen und sie gehört wie der Apfel und die Kirsche zu den Rosengewächsen. Die Holzbirne zählt zu den seltenen Baumarten. Zwischen April und Mai blüht der Baum und trägt im Herbst kleine verholzte Früchte, die gerne von Siebenschläfern, Mardern und Dachsen gegessen werden. 72 Großschmetterlingsarten lassen sich an Birnen feststellen. Die Holzbirne liebt Wärme und Sonne und kann gut an trockenen und kalkreichen Standorten wachsen. Birnbäume galten in der Mythologie als Wohnort von Hexen, Dämonen und Drachen. Im Gegensatz zum Apfel, der für das Weibliche steht, symbolisiert der Birnbaum das Männliche. So schlichen sich Mädchen früher für ein Liebesorakel um Mitternacht unter einen Birnbaum und warfen ihre Schuhe auf den Baum. Blieben sie im Baum hängen, so sollte im nächsten Jahr ein schöner Jüngling an ihnen hängen bleiben. Die Alternative also zur heutigen Partnersuche via Internet.
Von unserem Birnbaum ging der Kirchweg geradewegs durch das Tal der Schwetze und mündete beim Kollerkreuz wieder in den Feldweg (Straße zum Bergwerksee). Die Frau des Kunsthistorikers Gerald Dobler aus Schwetzendorf verliebte sich in den Platz am Birnbaum. Bei ihrem Abschied vor 9 Jahren setzte sie als Geschenk ein Marienbildnis in den Baum, das mittlerweile fast mit dem Baum verwachsen scheint (Auskunft: Hermann Preu). Eine Bank am Baum lädt zum Verweilen ein. Besuchen sie ihn doch mal.

Ich bin im Gemeindegebiet Pettendorf zu Hause. Mein Stamm ist 2,60 m dick und ich rage ca. 12 m dem Himmel empor. Ich beobachte die Geschehnisse rund um Pettendorf bereits seit geschätzten  120 Jahren. Viele von euch fahren täglich hektisch und achtlos an mir vorbei. Doch wer sich Zeit nimmt für eine Rast, wird bei mir mit frischer Luft,  Schatten, Ruhe  und einem wunderschönen Blick ins Tal belohnt. Eine frühere Schwetzendorferin verliebte sich in den Platz bei mir und hinterließ mir zum Abschied ein besonderes Geschenk.

Wisst ihr wo ich stehe und wer ich bin?

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Ich wirke auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders hübsch. Dabei  bin ich ein wirklich seltenes Gewächs. Einige von euch werden meinen Namen nicht kennen, oder mich sogar für einen Ahorn halten, weil unsere  Blätter sich ähnlich sehen.  Dabei bin ich gerade in diesem Jahr sehr berühmt und wurde zum Baum des Jahres 2011 gewählt.  Mein Stamm ist 2,35 m dick und ich bin ca. 8-10 m hoch. Gepflanzt wurde ich von dem Ur-Urgroßvater eines Gemeindemitgliedes und bin geschätzte 150 Jahre alt. Ich war einst Träger eines Flurkreuzes. Ich stehe alleine und etwas abseits. Ich gebe zu, in meinem Alter könnte meine Krone etwas hübscher aussehen, aber ich wurde von vorbeifahrenden Fahrzeugen verletzt  und für den Verkehr „zurechtgestutzt“.  Meine tiefen Wurzeln haben mir das Überleben ermöglicht. Mein Holz ist sehr hart und edel. Meine weißen Blüten im Frühling schätzen besonders die Wildbienen und Hummeln. Meinen Früchten sind essbar und man kann einen Schnaps daraus herstellen. Die Frau von Martin Luther  schätzte die Beeren meiner Artgenossen übrigens sehr.

Wisst ihr wo ich stehe und wer ich bin?

Elsbeere (Sorbus torminalis) am Quellenweg zwischen Schwetzendorf und Altenried.
Die wenig bekannte „Else“ ist eine wahre Rarität in Deutschland und wurde sicher auch deshalb in diesem Jahr zum Baum des Jahres 2011 gewählt. Von allein stehenden Flur-Elsbeeren, wie der unsrigen, soll es in Deutschland nur noch ein Dutzend geben. Ihr edles Holz ist hart und dennoch elastisch und wird von Möbel- wie Instrumentenbauern sehr geschätzt. Reizvoll sind ihre weißen Blüten im Frühjahr, die vielen Insekten Nahrung spenden und die schöne Färbung der Blätter im Herbst. Die Früchte wurden früher gegen Cholera, Ruhr und andere Durchfallerkrankungen eingesetzt. Die Vitamin C-reichen kleinen Äpfelchen entwickeln erst nach dem ersten Frost ein säuerlich-süßes Aroma. Aus ihnen kann man Kompott, Gelee, Marmelade und edle Obstbrände herstellen.
Unsere Elsbeere am Ortsrand von Schwetzendorf war, nach Auskunft unseres Ortsheimatpflegers Hermann Preu, einst Träger eines Flurkreuzes, ein sogenanntes Blechschnittkreuz. Der Acker beim Baum trägt den Flurnamen „Kreuzacker“. Im 30-jährigen Krieg sollen schwedische Reiter in dem unmittelbar davorliegenden sumpfigen Gelände versunken sein.
In jüngerer Vergangenheit beschädigten vorbeifahrende Fahrzeuge sowohl das Kreuz, als auch den Baum. 1988 entfernte Familie Schneider das Kreuz vom Stamm des Baumes und errichtete das nun rechts vom Baum stehende Kreuz, das von Pfarrer Groden gesegnet wurde. Die Familie kümmert sich auch heute um das Wohlergehen des Baumes und legte beim Baum und dem Kreuz ein Blumenrabatt an. Zwar stören die Müllcontainer gegenüber das Bild auf unserer „Else“, aber wie so oft lohnt es sich, genau hinzuschauen, auch bei einem Baum.
Falls ihr demnächst im Garten einen Baum pflanzen wollt, warum dann nicht eine nun bekannte, schöne Elsbeere.
Auflösung: „Wo steh i?“
Beim beschriebenen Baum handelt es sich um die Winterlinde ( Tilia cordata ) direkt neben der „Hangerkapelle“ an der Gemeindeverbindungsstraße von Pettendorf nach Eichenbrunn bzw. Zieglhof / Gemeinde Pielenhofen. Teezubereitungen von Lindenblüten wird schweißtreibende sowie heilbringende, lindernde Wirkung bei grippalen Infekten und Husten zugesprochen. Winterlinden können bis zu 1000 Jahre alt und 30m hoch werden. Das helle, weiche Holz wird von Bildhauern sehr geschätzt. Zur Geschichte der nebenstehenden Kapelle: Während seiner Gefangenschaft in der Tschechoslowakei 1945, gelobte Ludwig Straimer aus Pettendorf im Falle seiner Heimkehr diese Kapelle, welche schon 1842 in einer Flurkarte eingezeichnet und dem Riedhof zugehörig war, erneuern zu lassen. Der „Bach-Schreiner“ aus Eibrunn und der Pettendorfer Maler Hettler waren wesentlich am Bau und Ausgestaltung der neuen Kapelle neben der Linde beteiligt. Der Altar wurde dem hl. Josef gewidmet. Die himmelblau mit Sternen bemalte Decke wurde später leider von der Pettendorfer Landjugend eintönig weiß übermalt.

Ich bin wirklich ein stattlicher Baum und kann von meinem Leben allerhand erzählen. Gepflanzt wurde ich vor gut 95 Jahren, ca. 1917 gleichzeitig mit meinem Artgenossen am Wegkreuz auf Pettendorfs höchstem Punkt bei der „neuen“ Schule. Ludwig Straimer aus Pettendorf war als 10 jähriger Bub mit dabei, als ich hier meine weiteren Wurzeln schlug. Sehr gut in Erinnerung ist mir noch, dass über viele Jahre hinweg die Kinder der Volksschule aus Pettendorf einmal jährlich zu den „Bitttagen“ im Mai ( Montag, Dienstag, Mittwoch vor Christi Himmelfahrt ) in einer Prozession während der Unterrichtszeit zur Kapelle und somit auch zu mir pilgerten, hier zu einem Gebet innehielten und dann wieder zur Schule zurück wanderten. In den letzten Jahren kommen jedoch leider nur mehr wenige Pfarrangehörige zur jetzt abendlich stattfindenden Flurprozession und so gut wie keine Kinder mehr, was mich schon ein wenig traurig stimmt….

Ansonsten fühle ich mich hier sehr wohl, was mein Stammumfang mit 3,50m und meine geschätzte Höhe von ungefähr 16m beweisen. Mein Holz ist sehr weich und wird von Holzschnitzern gerne zum Bearbeiten von Figuren verwendet. Meine Blüten duften im Sommer herrlich frisch und die Apotheker schätzen deren heilbringende Wirkung. Nun sollte es wohl nicht mehr schwer sein, meinen Standort und meinen Namen zu erraten.

 

Wisst ihr wo ich stehe und wer ich bin?

 

Ich habe einen außerordentlich schönen Standort mit viel Sonne von morgens bis spät nachmittags und meine Krone konnte sich, wie auf dem Bild zu sehen, prächtig entwickeln. Meine „Nachbarn“ sind großzügig auf der umgebenden Fläche verteilt, sodass ich mich nach allen Seiten strecken kann. Im Sommer biete ich angenehmen Schatten und verleihe meinem Umfeld fast parkähnlichen Charakter. Aufgrund meiner Höhe von annähernd 20m und meines Stammumfangs von 1,90m, schätzt man mich wesentlich älter als ich tatsächlich bin. Gut, dass ich nicht der Menschen Eitelkeit teile und mich deshalb gräme. Zusammen mit den benachbarten Gehölzen wurde ich vor gut 30 – 35 Jahren hier gepflanzt und nicht durch direkten Straßenverkehr in meiner jugendlichen Wachstumsphase gestört. Im Sommer versammeln sich viele Erholungssuchende hier bei mir und genießen die schöne Lage beim Picknick oder entspannen sich auf der Wiese um mich herum.

 

Wisst ihr wo ich stehe und wer ich bin?

 

Hermann Preu

Der Standort der abgebildeten Eiche ist im nord-östlichen Bereich der Liegewiese am Schwetzendorfer Weiher. Nennen wir den jugendlichen Baum, der voller Kraft aufstrebend seinen Raum erobert, einfach deutsche Eiche. Genau müsste es Stieleiche heißen, aus der Gattung der Buchengewächse. Wie aber entstand der Pflanzort des Baumes und der beliebte Badeweiher? Dazu müssen wir in die Zeit nach dem 2.Weltkrieg zurückgehen, als die Öfen auch im Winter kalt blieben, weil es kein Heizmaterial gab. Noch in den 40er Jahren begann man hier mit Tagebau ein Kohleflöz zu erschließen. Es waren gewaltige Abräumarbeiten zu bewältigen. Die Grube bildete in etwa den Grundriss des heutigen Badesees. Anfang der 50er Jahre war die Kohleförderung nach Wassereinbruch in den Stollen schon wieder zu Ende. Immerhin gab es dort damals auch Arbeit für die Leute aus der näheren Umgebung. Bald entdeckten die umliegenden Bewohner den langsam mit Pappeln und Erlen einwachsenden Weiher als Badegelegenheit. Noch in den 70er Jahren flachte man das südliche Ufer ab, um einen leicht zugängigen Einstieg mit Kinderbecken und geregelten Abfluss zu errichten. In Verbindung mit Landkreis und Naherholungsverein wurde auch die Liegewiese angelegt und bepflanzt. So bekam unsere Eiche ihren Platz und der “Schwetzi“ wurde mit den Jahren bis heute ein beliebtes Naherholungsgebiet. Über die Entstehung des Bergwerksees kann man sich an einer Tafel nahe dem Kiosk neben der Landkreiskarte informieren. Weitergehende Infos sind in der Gemeindechronik von Pettendorf zu finden, die jetzt noch zum Preis von 3 € bei der Gemeinde im Rathaus zu haben ist.

Hermann Preu, Ortsheimatpfleger Gemeinde Pettendorf
Es handelt sich um den einzeln stehenden Wildbirnbaum am Waldweg in Neudorf. Herr Josef Schmalzbauer, sen. erzählte, dass er schon in seiner Kindheit den Baum als groß gewachsen in Erinnerung hat. Von ihm habe ich auch die Informationen über die letzten Tage des zweiten Weltkriegs. Der Baum ist im Eigentum der Gemeinde Pettendorf. Die Wildbirne, auch Holzbirne genannt, erreicht eine Höhe von bis zu 20 Meter. Der Baum hat eine graue, kleinschuppige Rinde und, anders als bei der Kulturform, sind die Äste mit Dornen besetzt. Aus der Wildbirne wurden hunderte von Kultursorten mit weichen und schmackhaften Früchten gezüchtet. Das Holz der Wildbirne ist schwer und dauerhaft, aber nur wenig elastisch. Es läßt sich gut bearbeiten und kann für Tischler-, Drechsel- und Schnitzarbeiten verwendet werden. Die Farbe ist blass-rötliche bis hell-rötlichbraun. Früher wurde es als Imitat von Ebenholz verwendet. Heute ist Wildbirnenholz sehr begehrt und aufgrund seiner Seltenheit kaum auf dem Holzmarkt zu bekommen. In der Mythologie wird der Birnbaum häufig als Ort von Drachen, Hexen und Dämonen angesehen. Das Holz der Wildbirne hat – wie alle Wildsorten – einen hohen ökologischen Nutzen, vor allem wegen der für viele Insekten wichtigen Blüten und der für Siebenschläfer, Marder, Dachs und Igel bedeutsamen Früchte. Eine alte Bauernregel sagt: „Willst Du ein Kuhkalb, so vergrabe die Nachgeburt einer Kuh unter einem Apfelbaum, willst Du beim nächsten Mal ein Stierkalb, so vergrabe die Nachgeburt unter einem Birnbaum.“ Für ein Liebesorakel sollten junge Männer unter einen Apfelbaum gehen, Mädchen unter einen Birnbaum. In den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr holten sie sich Auskünfte über das kommende Jahr, indem z. B. Mädchen um Mitternacht unter einen Birnbaum schlichen, aus ihren Holzschuhen schlüpften und diese auf den Baum warfen. Bleiben sie in den Zweigen hängen, so würde im nächsten Jahr ein attraktiver Mann am Mädchen hängenbleiben. (Quellen: Wikipedia, Herr Schmalzbauer, eigene Erlebnisse) Rainer Brunner

Ich stehe ganz alleine an einer schmalen, wenig befahrenen Straße im Norden der Gemeinde. Mit meiner kugelrunden Krone und meinen weißen Blüten im Frühjahr bin ich ein richtiges Merkmal der dortigen Landschaft. Wann ich gepflanzt wurde weiß ich nicht mehr, aber ich bin mit Sicherheit über 100 Jahre alt. Vielleicht wurde ich gar nicht gepflanzt und habe einfach angefangen zu wachsen. 

Meine Früchte kann man essen. Allerdings werden sie von den meisten Spaziergängern, die ab und zu vorbeikommen, verschmäht, weil sie aus einem Garten viel größer sind und dort angeblich besser schmecken. 

Etwa 50 Meter von mir entfernt steht ein einzelnes Haus mit einer alten Scheune und einer neuen Werkstatt. In den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs wurde fast die gesamte Bevölkerung der benachbarten Ortschaft hier evakuiert, denn die Amerikaner hatten im Ort ihre Soldaten untergebracht. Damals standen schwere Artilleriegeschütze in meiner Nähe, bereit die Stadt Regensburg zu beschießen. Zum Glück hat ein spontaner „Aufstand der Regensburger Frauen“ unter Leitung von Dr. Johann Maier dieses verhindert und deshalb konnte Regensburg 61 Jahre später Weltkulturerbe werden. 

Als die Straße neben mir Ende der 1970er Jahre geteert wurde „irrte“ ich offenbar bei den Bauarbeiten. Ohne zu fragen drückte ein Radlager mindestens zehn Mal massiv gegen meinen Stamm und wollte mir so für alle Zeiten den Garaus machen. Ich war damals aber schon so stark, dass selbst diese moderne Baumaschine keine Chance hatte. Das liegt zwar schon über 40 Jahre zurück, aber heute noch sieht man ein paar Schrammen an meinem Stamm. Bitte passt in Zukunft gut auf mich auf, denn ich hoffe mindestens noch einmal 100 Jahre zu leben

Dass ich hier an dieser Stelle stehen darf ist der Altersschwäche meines Vorgängers geschuldet. Ob ich auch mal so stattlich und alt werde bleibt zu hoffen. Der Standort hier ist sehr schön, hier gibt es Sonne von morgens bis abends, weil schon früh am Morgen die ersten Sonnenstrahlen von Osten meine herzförmigen Blätter erwärmen und die Mittagssonne meine noch im Aufbau befindliche Krone verwöhnt. Wenn mir dann die Abendsonne noch von Westen den Tag verabschiedet habe ich alles was ein Baum sich wünscht: Entfaltungsfreiheit in alle Richtungen, kein beengender Straßenverkehr und ausreichend Platz zur Wurzelbildung für eine gute Bodenhaftigkeit. Letztere ist hier an dieser Stelle von Nöten, da auch schon öfter mal der Wind über die Feldfluren von Westen her stark an meiner Krone schüttelt und so mein Standvermögen immer wieder auf die Probe stellt.

Gepflanzt wurde ich erst 1997 vom hiesigen Jägerheim - Schützenverein anlässlich deren 100 jährigen Gründungsfestes damals. Mit meiner geschätzten Höhe von 6 – 8m bin ich auf dem besten Wege meinem Vorfahr an Mächtigkeit nach zu folgen und so diesem Platz den markanten Charakter aus früherer Zeit wieder zu geben. Wo ist wohl dieser von einer tragischen Sage umwobener Platz?

 

Wisst ihr wo ich stehe und wer ich bin?

Jeder, der mehr zum Standort dieses Baumes und seiner Geschichte weiß, ist herzlich eingeladen, sich beim Heimatpfleger Hermann Preu, Tel.: 09404/2216, zu melden.

Christian Gerdes

Auflösung des Rätsels: Dieses Mal handelt es sich wieder um eine Linde. Direkt beim Sühnekreuz am gleichnamigen Sühnekreuzweg am südlichen Ortsrand von Pettendorf. Dem Autor ist der im Rätsel erwähnte alte Baum noch gut in Erinnerung, da sein und damit den Reifenthaler Schulkindern täglicher fußläufiger Schulweg von Reifenthal über den Urtlberg durch das gleichnamige Holz nach Pettendorf führte. Doch auch eine tragische Legende „ Die Moritat vom Sühnekreuz“ handelt von diesem Ort, die sich wie folgt darstellt: Es war dereinst vor vielen Jahren, die schlimme Zeit ist lange her. Durchs ganze Land zogen Barbaren, sogar der Schwedenkönig kam daher. Allüberall wurd’ Blut vergossen, fast 30 Jahr’ dauert’ der Krieg. So viele Tränen sind geflossen, kein Mensch erkannte einen Sieg. Von damals stammt eine Geschichte von zweien Frauen brav und still. Sobald eine die andre blickte, ergriff sie Zorn und sie wurden wild. Wo immer auch sie einander trafen, sie schimpften und sie zankten sehr. Und als sie hier zusammenkamen, gab es kein gutes Ende mehr. Zum Gras mähen wollten sie nur beide mit Sicheln spitz und frisch gewetzt. Stattdessen taten sie sich was zu leide Die Sicheln haben schwer ihr Fleisch verletzt. Ihr zänkisch Blut ist rot geflossen still in die dunkle Erde rein. Ihr Leben ist ins Kraut geschossen und keine kam gesund mehr heim. Doch auch ihr beider Seelenheile setzten mit Mord sie so aufs Spiel. Und ohne alle Ruh und Weihe spukten sie hier herum gar viel. Zu jeder vollen Geisterstunde kamen die Weiber hier herauf. Suchten vergeblich ihre Ruhe, die sie durchs Morden gaben auf. Und Nacht um Nacht hier jede wetzte, die scharfe Sichel mehr und mehr. Bis dann ein Bauer endlich setzte, den behaunen Stein zur Sühne her. nd mit dem Kreuz, das ihr hier sehet, kehrt’ wieder Ruhe ein im Ort. Den Frieden fanden ihre Seelen – Uns mahnt es heute noch an Mord.
Es handelt sich um den wohl gewaltigsten Baum unserer Gemeinde, die mächtige Eiche vor dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Achhammer in Eibrunn.
Dass sie heute noch steht, verdankt sie der Verbundenheit mit den Anwohnern, deren Vorfahren sie wohl vor über 300 Jahren direkt auf die Stelle gepflanzt haben, aus der die Quelle des Ortes entspringt. Die dürfte der Grund sein, dass sich vor Zeiten Menschen an dieser Stelle ansiedelten. Ohne Wasserleitung ist ein Brunnen oder eine Quelle für Mensch und Tier unverzichtbar.
Vielleicht hatte der heutige Baum schon einen Vorgänger, denn „Eibrunn“ bedeutet wahrscheinlich nichts anderes als „Eichbrunn“. Der Ort selbst ist nämlich sicher noch älter als die Eiche.
Diese ist wahrscheinlich eine Sommer- oder Stieleiche. Die Art bildet die größten und mit die ältesten Baumriesen Mitteleuropas. Ein Baum wie dieser, mit einem Stammumfang von 4,60 Metern und einer Höhe um die 30 Meter (?) gehört zu den beeindruckendsten Lebewesen, denen man bei uns begegnen kann. Seine Wurzelwerk und seine Krone stellen einen richtigen Lebensraum dar. Bei den alten Germanen war er dem Gott Wotan heilig, eine Eiche sinnlos zu schlagen konnte das Leben kosten.
Aus der gefassten Quelle, die unterhalb des Baumhügels aus dem Boden entspringt, floss lange das lebensspendende Wasser des Dorfes. Mit einer „Widder“ genannten Pumpe förderte es sich selbst in das Wohnhaus. Stets schützte der Ehrfurcht gebietende Baum das Wasser vor Verunreinigungen und die Gebäude vor Blitzschlag. Er könnte noch 600 Jahre stehen.

Horst Bogner

Eine Respektsperson von einem Baum – wie ich es bin – ist wohl kaum zu übersehen. Ich stehe in einem kleinem Dorf nahe Pettendorf und kann mich wohl zu Recht als Wahrzeichen desselben bezeichnen. 

 

Außerdem habe ich bei der Namensgebung des Ortes Pate gestanden, wenn auch im Laufe der Zeiten ein „ch“ daraus verloren gegangen ist. Der zweite Teil des Ortsnamens ist auch mit mir verbunden. Ich stehe nämlich im wahrsten Sinne des Wortes direkt darauf. Mit meinem gewaltigen Wurzeln schütze ich das für den Menschen unverzichtbare Element. 

 

Zum Dank dafür haben mich meine menschlichen Besitzer unter Schutz gestellt. Ich bin jetzt ein Naturdenkmal – vielen Dank an "meine Familie" Ah.! 

 

Natürlich habe ich in den vielleicht 300 Jahren, die ich an dieser Stelle stehe, so allerhand erlebt. Ich war schon ein etwa 100-jähriger,  mächtiger Baum, als bei uns der Donner der Kanonen Napoleons beim Angriff auf Regensburg aus der Ferne zu hören war. 

Und ich stehe noch. Nach dem zweiten Weltkrieg hätten meine Besitzer das viele Geld für das Furnierholz aus meinem Stamm gut gebrauchen können, doch ich wurde auch in diesen schweren Zeiten nicht „geopfert“.  Und die schweren Stürme wie „Wiebke“ vor 22 Jahren konnten meiner mächtigen Gestalt nichts anhaben. Weißt du, wer ich bin? 

Mein Standort ist sehr zentral und von meiner ca. 18m hohen Krone aus, könnte man weit übers Land schauen. Viele Jahrzehnte lang stand mir gegenüber mein Schwester- oder Mutterbaum, wir beide bildeten ein schönes Baumtor über der engen alten Gasse im Dorf. Mein Lebensalter ist schwer schätzbar, jedoch dürfte ich aufgrund meines stattlichen Stammumfangs von 2,60m schon ein sehr betagter Baum sein. Beeindruckend ist der geringe Platz mit dem ich mich bescheide, der jedoch meinem Wurzelwerk und mir den nötigen Halt bei windiger Wetterlage verleiht. Das benachbarte Anwesen, mit dem ich wurzelnd sehr verbunden bin, wurde schon vor mindestens sieben Jahrhunderten von Herrschaften aus edler Abstammung gegründet, jetzt betreibt eine fleißige Familie mit großem Engagement einen landwirtschaftlichen Betrieb darin. Mehr verrate ich jedoch nicht, denn nun sollte meine „Baumadresse“ nicht mehr schwer zu erraten sein….

Es handelt sich um die Sommerlinde (Tilia Platyphyllos) beim Pettendorfer Schloß, dem nunmehr landwirtschaftlichen Anwesen der Famile Amann. Wie schon beschrieben im Artikel der „Straimerlinde“ an der Hangerkapelle ( Pe- aktuell Ausgabe Oktober/November 2011 ), wird das Lindenholz sehr von Holzschnitzern geschätzt, da es weich und deshalb gut zu bearbeiten ist. Teezubereitungen aus Lindenblüten wird u.a. eine hustenreizstillende und schweißtreibende Wirkung nachgesagt. Sie verhelfen so zur Linderung grippaler Infekte.

Das Schloß selbst diente im 13.Jahrhundert als Amts- bzw. Edelsitz zu Pettendorf. Mit seiner quadratischen Anlage als klassischer Vierseithof prägt es das Dorfbild Pettendorfs. Die getreppten Giebel im Einfahrtsbereich und im Süden der Hofstelle entstammen aus dem 16. Jahrhundert, während das Herrenhaus im 18.Jahrh. zeitgemäß modernisiert wurde ( Quelle: Gemeindechronik Pettendorf, käuflich zu erwerben im Pettendorfer Rathaus, 3€ ) Im Herbst findet alljährlich eine „Schloßkellerlesung“, veranstaltet von der Bücherei St.Margaretha und dem PettenDorftheater heuer am 21./22.9., im Gewölbekeller unter dem Herrenhaus statt. Der Eingang befindet sich direkt neben der Rätsellinde
Der gesuchte Baum steht am Feldweg von Pettendorf zur Hangerkapelle. Das Baugebiet „Auf der Höhe“ ist nicht weit davon entfernt. Einmal im Jahr geht hier in der „Bittwoche“ der Bittgang zur Hangerkapelle vorbei. Das erwähnte Feldkreuz trägt den Spruch:

Was will das Kreuz, das hier am Wege steht? Es will den Wanderer der vorüber geht das große Wort der Wahrheit sagen, der Heiland hat für Dich das Kreuz getragen!

Umgangssprachlich wird der Baum Akazie bzw. Kugelakazie genannt. Schon wegen der fehlenden Frosthärte kann dies nicht zutreffen. Es handelt sich um eine sogenannte Scheinakazie oder Robinie. Diese Baumart stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde bereits im 17.Jahrhundert nach Europa „eingebürgert“. Als Hülsenfrüchtler reichert der Baum durch seine Wurzelbakterien den Boden mit Stickstoff an. Neben der beschriebenen Nutzung zur Fertigung von witterungsbeständigen Zaunpfählen und Gartenmöbeln, wird es auch aufgrund der herausragenden Klangwirkung als Rohstoff für Xylophone verwendet.

Hermann Preu, Ortsheimatpfleger Gemeinde Pettendorf

Ich stehe an einem Feldweg und bin mit meiner geschätzten Höhe von 7-8 Metern aufgrund meines exponierten Standortes weithin sichtbar. Gepflanzt wurde ich als sogenannter „Kugelbaum“ zum Schutz eines nahe stehenden Feldkreuzes. Ursprünglich waren wir zwei Bäume, rechts und links flankierend bei dem früher an dieser Stelle stehenden Flurkreuz. Mit der Errichtung des Kreuzes durch eine namhafte Familie der Gemeinde im Kriegsjahr 1916, die  Inschrift am Kreuzsockels deutet darauf  hin, wurde ich mit dem erwähnten zweiten Baum wohl zu dieser Zeit gepflanzt. Das Kreuz, im Volksmund „Bärnkreuz“ wurde leider in jüngster Zeit zerstört und der Sandsockel auf dem es festgemacht war gespalten. Es nahm sich jedoch ein Gönner dieses Reliktes an und lies es ca. 100m von mir entfernt wieder neu errichten, mit einer Birke daneben, welche wohl nun die Schutzfunktion für das Kreuz übernehmen soll. 

Aber wieder zu mir: Mein Holz ist sehr widerstandsfähig und witterungsbeständig. Deshalb wird es auch gerne zu Möbeln für den Außenbereich, sowie zu Zaunpfählen verarbeitet. Die Imker pflanzten mich früher gerne, weil die hängenden Trauben meiner weißen Schmetterlingsblüten als Bienenfutter wertvolle Dienste leisteten. Leider ist mein Stamm schon sehr in Mitleidenschaft gezogen - und so mancher Ast dem landwirtschaftlichen Verkehr geopfert worden. Ich hoffe jedoch, dass meine Eigentümer meinen Wert auch wegen des besonderen Standortes schätzen und mich noch lange erhalten und pflegen werden. 

Fast seit einem halben Jahrhundert stehe ich schon fest verwurzelt auf einer Anhöhe  und strecke meine Äste gen Himmel. Herr Herold pflanzte mich 1972 zusammen mit einer Anzahl weiterer Setzlinge, doch nur ich konnte mich durchsetzen und bin zu der beachtlichen Größe von 12 Metern  gewachsen. 

Man erkennt mich schon von Weitem an meiner weißen Rinde und den – für meine Baumart typischen – „Würschtl“ an meinen herabhängenden Zweigen. Früher schaute ich außerdem auf ein Blumenbeet hinab, das Herr Herold ebenfalls zu meinen Wurzeln angelegt hat. Ihm verdanke ich auch meinen Spitznamen „Schneider- …“. Das oben genannte Blumenbeet ist jedoch im Laufe der Zeit aufgegeben worden. Und deshalb ziert nur noch ein Kreuz meinen Standort. Von diesem Platz aus habe ich einen weiten Blick über ganz Regensburg mit dem Dom sowie die Winzerer Höhen, Kager mit seiner Kapelle, Aichahof, im Süden die Sinzinger Autobahnbrücke und im Norden den Kirchturm von Pettendorf.

Jedes Jahr im Juni kann ich von meinem Standort aus das Kneitinger Johannifeuer beobachten, das ein wenig weiter unten veranstaltet wird. Umgeben bin ich von ein paar Steinen, die alle im Laufe der Zeit vom Friedhof rauf zu mir gebracht wurden. Meinen Platz herauszufinden, lohnt sich auf jeden Fall: Wer oben angekommen ist wird mit einem schönen Ausblick belohnt. Außerdem kann man unter mir eine erholsame Rast auf einer Bank einlegen.

 

Verfasst von zwei großen „Frechen Pflänzchen“, Maria Therhart und Paula Müller

Beim beschriebenen Baum handelt es sich um eine Birke, genannt die Schneider-Birke. Gepflanzt hat sie im Jahre 1972 Franz Herold aus Kneiting und dessen Hausname (Schneider)gab der Birke den Namen. Dort, wo die „Alte Straße“ in die „Heidegasse „mündet, geht man in Richtung Westen die Straße weiter den Berg hoch. Dies ist auch der Schlittenberg der Kneitinger Kinder. Diese Straße wird hauptsächlich von Flurfahrzeugen benutzt. Genau an dem Platz an dem die Birke steht, hatten in den Nachkriegsjahren 1945 -1947 die Amerikaner einen Militärstützpunkt.
Es handelt sich um die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) neben der Pestkapelle am Naabufer bei Mariaort. Der Baum ist vermutlich bei der Errichtung der Kapelle 1727 gepflanzt worden und somit beinahe 300 Jahre alt. Der Baum und die Kapelle wurden an der sogenannten „Sperrzone“ für die Viehpest errichtet. Naabschiffer, die Vieh transportierten, durften zur Zeit als die Viehpest herrschte nicht weiterfahren, sondern mussten hier ihre Tiere an die Regensburger übergeben. Um die Kapelle vor dem Verfall zu bewahren, ließ die Familie Bauer aus Mariaort die Kapelle vor ca. 7 Jahren renovieren. Einmal im Jahr findet am 7. Juni ein Bittgang der Mariorter zur Kapelle statt, um hier Kapelle unter dem Bild der 14 Nothelfer für eine gute Ernte und Gesundheit zu bitten.

An Herrn Hermann Preu und Herrn Adolf Bauer sen. ein herzliches Dankeschön für die Informationen zu dieser Baumgeschichte.
Alexa Muehlenberg  

Ich bin ein stattlicher Baum von ca. 17 m Höhe und einem Stammumfang von 3,60 m. Im Mai trage ich ein üppiges Blütenkenkleid mit großen, kerzenförmigen Blüten. Im Herbst freuen sich vor allem die Kinder über meine großen, harten Samen, die ich zu Boden werfe. Meine Heimat ist der Balkan, aber meine Art wächst schon seit vielen Jahrhunderten in Mitteleuropa. Wegen meiner großen Blätter wurde ich früher in Bayern auf die Bierkeller gepflanzt um den Boden schattig und kühl zu halten. Deshalb findet man mich auch heute noch in vielen bayerischen Biergärten als Schattenbaum.

Im Gemeindegebiet stehe ich an einer besonderen Stelle, wo ich einer kleinen Kapelle Schatten spende. Ich liebe meinen frischen, hellen Standort, an dem ich, etwas erhöht, so gut wie nie nasse „Füße“ hatte.  An einem bestimmten Tag im Jahr kommen die Bewohner des kleinen Dorfes in meiner Nähe zusammen mit einem Geistlichen zu „meiner“ Kapelle, um für eine gute Ernte und Gesundheit zu bitten. Bald ist es wieder soweit. Vielleicht seid ihr ja dieses Jahr auch dabei, wenn ihr wisst, wo ich stehe?

 

Ihr kennt mich vielleicht nicht, aber ich kenne euch. Ich lebe mitten unter euch und dass schon seit über 80 Jahren. In dieser Zeit bin zu einem stattlichen Baum mit 1,86 m Stammumfang und einer Höhe von ca. 20 m herangewachsen. So kann ich das lebendige Dorfleben um mich herum gut überschauen. Vor vielen Jahren spielten und stritten noch Kinder in ihrer Pause zu meinen Füßen und die ein oder andere „Kopfnuss“ wurde verteilt. Später stritten sich hin und wieder auch die Erwachsenen im Haus gegenüber, andere wiederum fanden hier ihr Glück für`s Leben. Besonders angetan haben es mir die kleinen Pettendorfer, die in meiner Nähe singen und tanzen, obwohl einige noch nicht recht laufen können. Am Wochenende ist es besinnlich, aber oft wird auch gefeiert in meinem Schatten. Am Abend wird es ruhig und still und ich habe Zeit, an all jene zu denken, die auf ihrem letzten Gang im Leben an mir vorbei gekommen sind. Auch wenn viele mich nicht wahrnehmen, weil sie achtungslos im Auto an mir vorbeifahren, so bin ich mir sicher,  euch würde was fehlen,  wenn ich nicht da wäre. Wisst ihr wer ich bin und wo ich stehe?

Es handelt sich um die Robinie am Rathausparkplatz, die vom Friedhof an der Kirche, Kindergarten und Rathaus eingerahmt wird. An der Stelle des heutigen Kindergartens befand sich früher das alte Schulhaus mit Lehrerwohnung. Später waren hier die Gemeindekanzlei und anschließend das Schützenheim beheimatet. Das Gebäude wurde abgerissen und an gleicher Stelle vor 25 Jahren der Kindergarten gebaut. Die Schule war in das heutige Rathaus umgezogen und der heutige Rathausparkplatz war der Schul- und Pausenhof. Hinter dem Rathaus befand sich das „Turnwieserl“.

Die Robinie (Robinia pseudoacacia) ist ein Baum mit Migrationshintergrund oder ein Neophyt und stammt ursprünglich aus den Appalachen in Nordamerika. Seit über 300 Jahren ist sie als Park-und Zierbaum in Europa eingebürgert. Obwohl die Robinie häufig auch als Schein- oder Pseudoakazie bezeichnet wird, ist sie mit den zu den Mimosengewächsen zählenden Akazien nur entfernt verwandt. Im Frühjahr sind die großen, weißen, hängenden und wohl duftenden Schmetterlingsblüten eine Bienenweide. Sehr markant ist die tief gefurchte, netzartige Baumrinde. Die anspruchslose Robinie kommt inzwischen in ganz Europa wild vor und besiedelt gerne warme Ruderalstandorte im Siedlungsbereich. In der freien Landschaft neigt sie dazu andere Baum-und Pflanzenarten zu verdrängen, weshalb sie, aus Sicht des Naturschutzes, aus diesem Grund, nicht ganz unkritisch gesehen wird.

Über die UwB

Die UwB setzt sich ein für die Förderung ökologischer, sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Belange und den Erhalt der Gemeinde Pettendorf als lebenswerten Ort durch eine moderate Gemeindeentwicklung.