Kochen unter 50 - Spinatpflanzerl haben das Zeug zum Lieblingsgericht

Die etwas Älteren unter uns wissen es – dank Popeye - schon längst: Spinat ist gesund und gibt Kraft. Nicht umsonst verleibt sich der vermutlich weltweit bekannteste Matrose aus der Feder des US-amerikanischen Zeichners Elzie Crisler Segar das Blattgemüse dosenweise ein, entwickelt daraus ungeahnte Kräfte und rettet seine Angebetete Olivia ein ums andere mal aus brenzligen Situationen. Der pädagogisch wertvolle Satz „iss Spinat, dann wirst du so stark wie Popeye“ beeindruckte unseren Nachwuchs allerdings herzlich wenig und so wurde das grüne Gemüse auf dem heimischen Speiseplan über Jahre gnadenlos verschmäht.

Dabei hat Spinat für die Gesundheit einiges zu bieten. Unter anderem ist das Blattgemüse eine hervorragende Quelle für die Vitamine B, C und K. Letzteres ist an der Bildung des Knochen-Eiweißes Osteokalzin beteiligt und kann Osteoporose vorbeugen. Darüber hinaus versorgt das kalorienarme Gemüse den Körper mit Beta-Carotin und nicht zu vergessen mit den Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Im Volksmund heißt es deshalb: Spinat ersetzt die halbe Apotheke! 100 Gramm frischer Spinat bringt es gerade mal auf 20 Kilokalorien, hat dafür aber viele Ballaststoffe, welche die Darmtätigkeit und die Verdauung fördern.

Ursprünglich stammt Spinat vermutlich aus dem Nahen und Mittleren Osten. Einige Quellen besagen, dass die zur Familie der Gänsefußgewächse zählende Pflanzenart erstmals im Perserreich aus wildem Spinat gezüchtet wurde. Angenommen wird, dass die Mauren ihn im 8. Jahrhundert nach Spanien mitbrachten und sich Spinat von dort seinen Weg durch ganz Europa bahnte. Im 16. Jahrhundert finden sich eine ganze Reihe von Nachweisen dafür, dass der Spinat auch deutsche Gärten erobert hat. Damals waren allerdings noch spitzblättrige Sorten bekannt, die heute nicht mehr kultiviert werden.

Doch zurück zum Spinat in der heimischen Küche. Mit verschiedenen Variationen haben wir über die Jahre immer wieder – und mit mäßigem Erfolg - versucht, unseren Nachwuchs für das Blattgemüse zu begeistern. Überzeugen konnten wir die hartnäckigen Spinat-Verweigerer schließlich mit „Spinatpflanzerl“, deren Zubereitung wir in dieser Ausgabe von Pettendorf aktuell vorstellen und die mittlerweile zu einem absoluten Lieblingsgericht geworden sind.

Hans Lautenschlager
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Spinatpflanzerl

Zutaten für vier Personen:
1 große Zwiebel;
1 Knoblauchzehe;
Rapsöl;
400 g frischer Blattspinat (es geht auch Tiefkühl-Blattspinat);
Muskatnuss;
Salz und Pfeffer;
5 weiße Semmeln;
5 Eier;
Semmelbrösel;
Öl zum Ausbacken;
4 Eßl. Butter;
geriebener Hartkäse

Zubereitung: Frischen Blattspinat waschen und trockenschleudern. Zwiebel und Knoblauch schälen, fein hacken und in einer Pfanne mit Olivenöl glasig anschwitzen. Den Spinat zugeben und rühren bis die Spinatblätter zusammenfallen. Das Ganze mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss pikant würzen. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Semmeln klein schneiden und in eine große Schüssel geben. Die Eier und den Spinat über die Semmeln geben und mit den Händen gut durchkneten. Ist der „Teig“ zu weich, dann mit Semmelbröseln etwas binden. Die Masse soll sich zu Pflanzerl formen lassen und dabei nicht auseinander fallen. Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, die Pflanzerl hineingeben und einige Minuten je Seite knusprig braten. Butter schmelzen und die Pflanzerl auf dem Teller damit beträufeln. Wer möchte, kann noch geriebenen Hartkäse darüber streuen. Dazu schmeckt ein saisonaler Salat.

Guten Appetit!

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